Wir sind ja schon jahrelang befreundet, merke ich gerade.
Danke vielmals.
zeitgenossen - 8. Feb, 19:01
Todesangst. Wobei ich um den Beginn weiss. Ich war in der Intensivstation und hatte so ein Blutdruckmessgerät, das sich jede halbe Stunde mit einem Piep aktivierte, was jedesmal zu unglaublichen Schmerzen führte. Da sie mich auf die Kinderstation gelegt hatten, brachten sie auf mein Flehen, begründet auf dem Wissen die Nacht nur durch Lesen zu überleben, Mickymaushefte, später dann, als ich endlich weg war, die zwei Alten, die mit mir ungerechtfertigterweise bei den Kindern lagen waren in der Zwischenzeit verstorben, ohne dass ich ein Wort mit ihnen hätte sprechen können, weil meine Mutter durchgesetzt hatte, dass ich ein Privatzimmer mit Intensivpflege bekam, las sie mir Geschichten, in denen Penisse vorkammen vor, und ich getraute mich nicht, mich zu wehren. Ich lag dann endlich noch einige Woche zu Hause herum, in der Stube, weil ich es nicht schaffte die Treppen zu meinem Zimmer hochzulaufen, und immer wenn das Telephon läutete war der Schmerz wieder da. Das hat nie aufgehört. Auch nicht bei Penissen, die sich unerwartet zeigen.
zeitgenossen - 4. Jun, 18:12
Um 5 Uhr aufgestanden, um einen Auftrag fertig zu kriegen, ins Kaff gefahren, wo es mich dann doch nicht brauchte, aber wunderschön war, und das Geld bekomme ich dennoch, irgendwie die Schweiz geliebt, Fotoapparat vergessen, bei den Nonnen Kaffee getrunken, einen Tischabfalleimer durch exzessives Betteln wegen meines sonnigen Wesens geschenkt bekommen, mich so sehr gefreut, dass dann die Nonne sich über meine Freude freute, ein Weltklasserestaurant mit Aussicht neben dem Kloster gefunden, Wc Papier eingekauft, Bücher in die Bibliothek zurückgebracht, sie mussten mich nur dreimal schriftlich mahnen und viermal anrufen, Gewänder in einer Grösse gekauft, von der ich vorher nicht wusste, dass sie exisitert, angezogen und trotzdem nachgepfiffen bekommen, aber das lag daran, dass ich meine durchaus hässlichen Haare offen trug, Männer spinnen, wenn es um Haare geht, gefahren, dem Professor zugehört, bei einer gespielten Podiumsdiskussion auf Wunsch der anderen das Podium erklommen und es genossen, nie hätte ich gedacht, dass es einmal soweit kommen könnte, zum Schwesterherz gefahren in der Hoffnung etwas zu trinken, aber sie führte mir dann ihre Jeans vor, die den Arsch wohlformen, sie sieht toll aus, sie hat vier davon gekauft, mein Hoffentlichschwager nur vier Badehosen und 10 Socken à 22 Franken, sie hat ihn dann darob zur Sau gemacht, mir den Schlüssel gegeben, ich mache nächste Woche Billigferien in ihrer Wohnung, der Lärm der Autos anstatt der Vögel hier wird mich entspannen, heimgefahren, in der neuen Tankstelle mit 5Rappen pro Liter Rabatt getankt und nichts mehr gekocht, die Wohnung sauber, Putzfrau war da.
Es gibt sie also doch, diese Tage.
zeitgenossen - 3. Jun, 00:56
Also eigentlich beobachtete ich sie nicht, wir waren auf Kreuzfahrt und bei einem Stopp stand Whalewatching auf dem Programm. Ich sagte dann, ich könne das aus ökologischen Gründen nicht verantworten, aber eigentlich wollte ich einfach nicht mit, weil ich den Sinn dahinter, Wale zu betrachten, nicht sehen kann, mit solchen Argumenten kann man aber meiner Mutter nicht kommen, ohne in der Psychiatrie zu landen, da muss man schon schwereres Geschütz auffahren. Meine Eltern sind zutiefst davon überzeugt, ich sei eine ökofundamentalistische linke Bazille und lassen sich auch durch dieTatsache, dass ich Wirtschaftswissenschaften studiert habe und in der FDP bin nicht vom Gegenteil überzeugen, mein Vater wollte mich mal mit einem verkuppeln, weil der auch so links sei wie ich, festgemacht hat er das an der Tatsache, dass der arme Mann in einer WG wohnte und, Achtung, Pullover ohne V-Ausschnitt trug, der Tipp kam sicher von meiner Mutter, man hat also immer ein Totschlagargument, das ökologische Gewissen, bei Erwähnung schütteln sie nur den Kopf, wenden sich ab und verfluchen ihr Schicksal ob ihrer missratenen Tochter.
zeitgenossen - 1. Jun, 13:17
Als ich Deinen besten Freund fragte, sagte er, Du hättest gewusst, das ich Dich sehr gern hatte, auch wenn ich es Dir niemals sagte.
Nein das stimmt nicht Papi.
Ich liebe Dich, sag ich Dir. Hörst Du? Heute habe ich Dein Photo in mein Portemonnaie getan.
zeitgenossen - 30. Mai, 19:11