Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. "Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen. tellen Sie sich das mal vor!"

Der Fischer nickt.

"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?"

Der Fischer schüttelt den Kopf.


Heinrich Böll
Mahalanobis - 22. Mär, 18:26

... und alle Kinderaugen

leuchteten auf.

zeitgenossen - 22. Mär, 18:34

Ich hab Dich schon gut im Griff:-)

Jaja und dabei leuchten meine Augen nicht auf. Jetzt sag mir mal, wo der Fehler in der Gschicht steckt?

Auch wenn die von Männern gegründeten Betriebe deutlich grösser sind und schneller wachsen: Neuunternehmerinnen sind mit ihrer Selbstständigkeit zufriedener als Neuunternehmer. Frauen verfolgen andere Ziele als ihre männlichen Kollegen und verzichten zu einem guten Teil freiwillig auf Grösse und Wachstum.
Mahalanobis - 22. Mär, 19:00

brief reply

1. Argumentation über den Grenznutzen: Für wahrscheinlich alle im Berufsleben (und unter Stress) stehenden Menschen liefert eine Einheit "Ausspannen" (im Boot liegen, vom Meer geschaukelt werden, Sonne kitzelt in der Nase,...) einen extrem hohen Nutzen. Die Frage ist aber, was passiert, wenn man schon 50 Einheiten von Ausspannen konsumiert hat. Da ist der Grenznutzen (~ Nutzenzuwachs von der 50 auf die 51 Einheit) wahrscheinlich schon negativ. Ich würd mir nach spätestens 1 Woche im ollen Fischerboot liegen schon wieder wahnsinnig nach meiner Arbeit und meinem "alten" Leben sehnen (Man könnte auch den durchschnittlichen Nutzen für beide Lebensweisen über die Zeit berechnen und schauen, wo sich die Funktionen schneiden.

2. Man sollte sich anschauen, wie "echte" Fischer leben. Können Fischer nur vom Fisch leben? Brauchen Fischer nicht auch einen Vorrat für schlechte Tage, Winter, ...(= sparen)? Was macht der Fischer bei einem natürlichen Fischrückgang / wenn die Fischerpopulation anwächst und die Resourcen knapp werden. Was macht der Fischer wenn er krank wird (abgesehen davon, dass er sich keinen Arzt leisten kann, gibt es ja gar keine Ärzte (keine Arbeitsteilung, alle sind Fischer)? Ein Leben als Fischer ist sicherlich kein Honiglecken.

Hast mich im Griff = weißt, wann der kleine Pintscher kläfft? ;-DD
zeitgenossen - 22. Mär, 19:31

very brief reply

Hatte schon eher gehofft, Du hättest einen grossen Pintscher:-)

ad 1.

Du darfst ruhig vom Gesetz des abnehmenden Grenznutzens sprechen, ich check das dann schon. Wieso meinst Du eigentlich, ich sei vollbescheuert?

ad 2.
Wer sagt, dass er mit einmal Fahren keinen Vorrat hat und nicht jeder ist Fischer, es gibt ja noch Touristen.


ad
Mahalanobis - 22. Mär, 20:57

(brief + very brief)/2 reply

ad ad 1: Ich bin mir bewusst, dass dir Gossen ein Name ist, aber wir schreiben nicht nur für uns. Lass das Volk mitnaschen (Schnell, einen Spiegel! Einen Spiegel! Danke!)

ad ad 2: Wo bekomm ich dann eigentlich meine Dunhill her? Eine Woche war übertrieben.
zeitgenossen - 22. Mär, 21:17

very efficient addendum:

Hier liest niemand mit, also beschäftige Dich gefälligst nur mit mir.
kaltmamsell - 23. Mär, 08:34

FRAU ZEITGENOSSIN! Dieser Text ist verboten. Der politischere Teil unserer Elterngeneration hat mit diesem nahezu biblischen Gleichnis zu Jugendzeiten die Arbeitsmoral ihrer Eltern in die Zange genommen. Und schon diese haben mit den Augen gerollt.
Gar nicht darf man Iren darauf ansprechen. Die erzählen einem nämlich gerne umgehend, dass Irland mittlerweile Esel vom Gestland importiert, weil deutschsprachige Touristen wegen Heinerich Böll kein Irland ohne Esel akzeptieren.

zeitgenossen - 23. Mär, 16:02

Jetzt hab ich

einen Kommentar verschusselt. Also der Text ist toll, die Touristen sind Esel und meine Mutter rollt immer mit den Augen, wenn sie von mir umgebracht werden will. Und ich muss arbeiten, edit folgt.
zeitgenossen - 23. Mär, 18:11

Um was gings?

Wenn ich jetzt Kapitalismuskritik schreibe, rollst Du dann mit den Augen?

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